Sachbeschädigung und Diebstahl des Seebrücke-Banners
Bislang unbekannte Täter haben am vergangenen Wochenende ein Spruchband am Jugendzentrum klex in Greifswald zerstört und entwendet. Das Banner war wenige Tage zuvor im Zusammenhang mit der Kampagne „Seebrücke – Schafft sichere Häfen!“ gehisst worden. Bei der Aktion zeigten zahlreiche Vereine, Initiativen und Privatpersonen ihre Solidarität mit der Seebrücke-Bewegung durch das zeitgleiche Enthüllen von Bannern und Fahnen an mehreren Orten im Stadtgebiet.
Aufgrund der gezielten Zerstörung muss von einer politisch motivierten Aktion aus dem rechtsextremen Milieu ausgegangen werden. „Derartige Anfeindungen und Bedrohungen gegenüber den AktivistInnen der Seebrücke sind aus diesem politischen Spektrum heraus leider nicht ungewöhnlich“, erklärt Stella-Maris Fischer, Sprecherin der Initiative Seebrücke Mecklenburg-Vorpommern.
Der Stadtjugendring Greifswald e.V., Träger des Jugendzentrums klex, verurteilt die Tat und wird eine Anzeige wegen Sachbeschädigung stellen: „Der oder die Täter haben ein Banner abgerissen, das für den universellen Schutz der Menschenwürde steht. Dies ist ein feiger Angriff auf unsere gemeinsamen Werte und nicht akzeptabel“, so Tino Höfert vom Stadtjugendring.
„Seebrücke – Schafft sichere Häfen!“ ist eine dezentrale und internationale Bewegung, welche im Zusammenhang mit der sich zuspitzenden Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer während der letzten Wochen entstand und seitdem starken Zulauf in ganz Europa erfährt. Sie möchte auf die katastrophalen Folgen der Abschottungspolitik der Europäischen Union für die Betroffenen vor Ort aufmerksam machen und kritisiert aufs Schärfste die zunehmende Repression gegen die hilfeleistenden Retter im Mittelmeer. Aufgrund der massiven Behinderung der bereitstehenden Hilfsorganisationen und einer weitgehend ausbleibenden Übernahme der Seerettung durch staatliche Strukturen ist die effektive Rettung von in Seenot geratenen Flüchtenden faktisch zum Erliegen gekommen. In Folge dessen stieg in den letzten Wochen die Anzahl der Todesopfer bei der hochriskanten Flucht über das Meer dramatisch an.
Pressemitteilung vom 9. August 2018