Jugendpolitische Wahlprüfsteine zur Bürgerschaftswahl 2019
Wir haben den Parteien, Wählergemeinschaften und der Einzelbewerberin fünf Fragen zu den Themen Jugendpolitik, Jugendbeteiligung und Jugendarbeit gestellt und um Rückmeldung bis zum 17.05.2019 gebeten. Hier gibt’s die Antworten!
Am 26. Mai 2019 finden die Europa- und Kommunalwahlen statt. In Greifswald wird eine neue Bürgerschaft gewählt. Elf Parteien und Wählergemeinschaften sowie eine Einzelbewerberin stellen sich zur Wahl – insgesamt 184 Personen bewerben sich um 43 Plätze. An den Wahlen zur Bürgerschaft und auch zum Kreistag dürfen alle Wahlberechtigten ab 16 Jahren teilnehmen.
Die Antworten auf die fünf Fragen werden unverändert hier veröffentlicht und geben lediglich die Meinungen der kandidierenden Parteien/Wählergemeinschaften wieder. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge auf dem Wahlzettel.
- CDU
- SPD
- Die LINKE
- FDP
- GRÜNE
- AfD
- Alternative Liste
- Bürgerliste
- Freiparlamentarische Allianz
- Kompetenz für Vorpommern
- Tierschutzpartei
- Einzelbewerberin Grit Wuschek
CDU
Keine Rückmeldung.
SPD
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Das für uns wichtigste Projekt für junge Menschen ist keine originär jugendpolitische Forderung, aber für junge Menschen sehr gewinnbringend: Die Einführung eines kostenlosen ÖPNV in Greifswald. So ermöglichen wir jungen Menschen klimafreundliche Mobilität unabhängig von den eigenen finanziellen Möglichkeiten. Dies ist eine Grundvoraussetzung um Greifswald für junge Menschen lebenswert zu machen.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Begegnungsorte wie das „Klex“, das „Haus der Begegnung“, die „Schwalbe“ oder das „Takt“ verdienen jede Unterstützung. Wir wollen das „Klex“ am jetzigen Standort erhalten. Die Stadt muss Sanierungen bestmöglichst unterstützen und die Jugendsozialarbeit ausbauen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die „Schwalbe“ als Begegnungsort noch attraktiver für die Vereine/Initiativen wird, und wollen daher erreichen, dass die Raumangebot besser genutzt wird.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Eine langfristig gesicherte Finanzierung der Jugendarbeit wird es in Greifswald nur geben, wenn die Stadt Greifswald sich weiter an den Kosten beteiligt. Hierfür stehen wir ein! Außerdem müssen mit allen Trägern mehrjährige Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden, die auch den Mitarbeitern die nötige Absicherung und eine tarifgerechte Bezahlung garantieren. Eine Kooperation zwischen Stadt und Kreis ist hierfür notwendig.
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Der Jugendbeirat soll in die Vorhaben der Stadt einbezogen werden, um die besonderen Bedürfnisse der Jugendliche besser berücksichtigen zu kkönnen. Als demokratisch legitimierte Vertretung junger Menschen in Greifswald sehen wir den Jugendbeirat als Partner auf Augenhöhe. Wir wollen für ihn eine verbündete Kraft sein, um die Anliegen der Jugend in die städtische Politik zu tragen.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Der Stadtjugendring ist in Greifswald eine aus unserer Sicht eine unverzichtbare Stütze der Zivilgesellschaft, deswegen stehen wir auch mit dem Stadtjugendring für eine Zusammenarbeit und Debattenkultur auf Augenhöhe bereit. Wir glaube, dass sich mit den in unserem Wahlprogramm ausgeschrieben Zielen breite inhaltliche Überschneidungen mit den Positionen des Stadtjugendrings wiederfinden.
Die LINKE
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Unser wichtigstes Vorhaben für die Jugend ist klar die Etablierung eines Kinder- und Jugendbeirates auch in Greifswald, wo nun auch die Jugendlichen selbst definieren und dann auch einfordern können, was für sie tatsächlich wichtig ist. Das ist Bestandteil unseres Gesamtkonzeptes zur mehr direkten Einbindung der Greifswalder in die politischen Entscheidungsprozesse für die Stadt. Wir waren die Initiatoren des Einstiegsbeschlusses der Bürgerschaft dazu (BS514-18/17) und sind froh, dass der Stadtjugendring ein so entscheidender Motivator für die Findung und Selbstfindung der Jugendlichen war, dass nun 24 Kandidat*innen sich zur Wahl eines solchen Beirates stellen. Großartig, beeindruckend & danke.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Darüber hinaus müssen wir für die Infrastruktur für die Jugend noch mehr leisten. Es geht um die Sicherung und Entwicklung der Einrichtungen in Schönwalde (Schwalbe, Takt), der Sicherung der Freiräume in Gestaltung und Aktivität in Jugendzentren wie klex, aber auch bei weiteren Akteuren in der Stadt. Gerade in Schönwalde I+II und Ostseeviertel leben mehr als 80% der von Kinderarmut betroffenen Kinder & Jugendlichen. Es ist für uns eine sehr wichtige aber auch komplexe Aufgabe hier Änderungen herbeizuführen. Kommunal können wir vor allem in den Bereichen Teilhabe, Bildung und Gesundheit durchaus einiges beitragen. Das werden wir gemeinsam mit allen Akteuren in diesem Feld auch anstreben.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Auch wenn Greifswald als kreisangehörige Stadt nur zu wenigen Aufgaben der Jugendsozialarbeit selber zuständig ist: Jugend- und Schulsozialarbeit sind jedoch Teil der örtlichen Daseinsfürsorge. So werden wir dafür sorgen, dass Greifswald zunehmend mehr Mittel dafür im Haushalt verankern wird. Es wird aber nicht ohne die Landesregierung gehen. Es ist absolut nicht zu akzeptieren, dass hierzulande Sozialarbeiter immer nur kurzfristige Verträge haben (wie kann man da eine eigene Familienplanung betreiben???). Ab 2021 ist in der Landesregierung heute noch überhaupt nicht klar, ob und wie die Finanzierung dann überhaupt weiter laufen kann. Es ist schon eine dramatische Situation
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Der neue Kinder- & Jugendbeirat muss sich erstmal selbstfinden & etablieren. Wir stehen als Gesprächspartner jederzeit bereit. Die Satzung wurde ebenfalls schon beschlossen. Allerdings beschreibt diese Satzung die Aufgaben des Beirates für die Bürgerschaft lediglich mit „zu beraten und zu unterstützen“, also kein Entscheidungsrecht für den Beirat. Die Partnerstadt Lund macht es vor, wie auch derartiges gehen könnte. Wenn der neue Kinder- & Jugendbeirat dies ebenfalls möchte, werden wir dieses Anliegen vielfältig unterstützen.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Wir sollten vielfältiger und vor allem regelmäßiger miteinander ins Gespräch kommen. Das hilft die nicht unendlichen Ressourcen dennoch zielgerichteter für die Kinder- & Jugendpolitik in der Stadt einsetzen zu können. Unser Respekt gilt dem Stadtjugendring in seiner Unterstützung, dass Jugendliche Lust & Hoffnung bekommen haben, sich in Greifswald künftig mit eigener Stimme in die Tagespolitik einbringen zu können. Diese generelle Expertise des Stadtjugendringes in Fragen der Kinder- & Jugendpolitik wollen wir besser nutzen, zumal in der Verwaltung nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten vorhanden sind, erforderliche Trends und Aufgaben zu identifizieren und dann auch zur Lösung anzuregen.
FDP
Keine Rückmeldung.
GRÜNE
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Wir wollen Freiräume schaffen, in denen sich Menschen entfalten können. Dazu gehört, dass der Kinder- und Jugendbeirat in die Bürgerschaft eingebunden wird und so die Ideen der jungen Generation transportieren kann. Freiräume kann es außerhalb von Gebäuden in der Stadt und in der Natur geben, wir denken aber auch an die Jugendzentren und moderne Schulen und Sportstätten, die auch dazu geeignet sein müssen, dort Freizeit zu verbringen.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Die Jugendarbeit hat für uns einen hohen Stellenwert. Die Koordination zwischen Stadt und Landkreis als Träger der Jugendhilfe muss verbessert werden. Akut sehen wir die Notwendigkeit einer zusätzlichen Schulsozialarbeiterstelle an der Greif-Schule. Um dieses Problem aber wirklich zu lösen, muss das Land das Schulgesetz novellieren und eine langfristige Finanzierung der Schulsozialarbeit sicherstellen.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Wir fordern von der Landesregierung eine deutliche Aufstockung der Mittel. Aus unserer Sicht muss ein Konzept dazu auf den Tisch. Ein erster Schritt wäre ein Workshop zu diesem Thema. Allerdings kann die Schulsozialarbeit nicht alle Probleme lösen. Es fehlen bereits jetzt Lehrer*innen und Sonderpädagog*innen in den Schulen. Die Schulsozialarbeit kann diese Arbeit nicht übernehmen. Das Land muss auch hier Anreize schaffen, um Fachkräfte an die Schulen zu holen.
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Ein Kinder- und Jugendparlament war schon vor 11 Jahren in unserem 10-Punkte-Programm familienfreundliche Stadt unser Wunsch. Daher freuen wir uns sehr, dass es nun in Form eines Beirats fast Wirklichkeit geworden ist. Wir wollen mit dem Beirat auf Augenhöhe agieren und uns regelmäßig zu Themen, die die Kinder und Jugendlichen bewegen, austauschen. Wir wollen die politische Teilhabe des Beirats in den bürgerschaftlichen Gremien unterstützen.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Wir wollen, wie bisher, einen konstruktiven Austausch und sind gerne Ansprechpartner für Themen des Stadtjugendrings. Unsere Landespartei trägt auch die jugendpolitischen Forderungen des Landesrates der Stadt- und Kreisjugendringe M-V vollumfänglich mit und wir sollten gemeinsam versuchen, diese umzusetzen.
AfD
Nicht angefragt.
Alternative Liste
1.Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Wir möchten für Jugendliche selbstbestimmte Freiräume erhalten und schaffen, wir möchten den Dialog der Generation auf Augenhöhe ermöglichen. Wir richten uns grundsätzlich gegen jegliche Diskriminierung von Jugendlichen z.B. durch Verdrängung, Nicht-Anerkennung oder gar Kriminalisierung. Wir wollen daher einmal im Jahr ein großes Festival der Jugendkulturen feiern und Bandproberäume schaffen um Jugendkultur zu stärken.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Es ist notwendig, dass die Träger der Jugendarbeit so sicher gefördert werden, dass sie Lust bekommen, neue Projekte zu entwickeln und ermutigt werden, Neues auszuprobieren. Wir sehen einen höheren Förderbedarf für internationale Jugendarbeit, antirassistische Jugendarbeit und geschlechtssensible Jugendarbeit. Jugendarbeit muss einen wesentlich höheren Stellenwert in der Politik einnehmen. Greifswald braucht eine auskömmliche Finanzierung für die verschiedenen Träger der Jugendhilfe.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Wir denken, dass die Grund- und Gewerbesteuer in Greifswald erhöht werden könnte.
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Es sollte regelmäßige Runden zwischen dem Jugendbeirat und den Fraktionen stattfinden, in denen letztere den Jugendlichen ihre kommunalpolitischen Projekte vorstellen und sich den Fragen der Jugendlichen stellen. Die Anmerkungen und Fragen der Jugendlichen sollen den Beschlussvorlagen beigefügt werden. Der Jugendbeirat soll ein eigenes Budget über 12.000 EUR erhalten, über das er frei verfügen kann. Der Jugendbeirat braucht feste Ansprechpartner*innen in jedem Ausschuss und Fachamt.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Zweimal im Jahr soll es Jugendpolitische Gespräche geben, zu denen der Stadtjugendring und die Bürgerschaft gemeinsam einladen. Auf diesen soll besprochen werden, wo die Jugendarbeit in Greifswald steht und in welche Richtung es weiter gehen soll. Wir erhoffen uns davon, dass wir mit dem Stadtjugendring und anderen Trägern gemeinsam Jugendarbeit richtig gestalten können und nicht nur kurzfristig Feuerwehr spielen müssen.
Bürgerliste
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Junge Menschen sollen befähigt werden, ihre politischen Interessen in der Öffentlichkeit zu artikulieren und umzusetzen. Dazu kann der neu gegründete Kinder- und Jugendbeirat ein sehr geeignetes Gremium werden, welches mit Leben erfüllt werden muss. Bei der Bürgerliste werden die Kinder und Jugendlichen stets ein “offenes Ohr” für ihre Anliegen finden.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
In Greifswald gibt es eine bunte Palette von Angeboten für Kinder und Jugendliche; sei es in Sportvereinen, Schulen, Kirchgemeinden und bei zahlreichen anderen Freien Trägern der Jugendarbeit. Diese Angebote gilt es zu erhalten und seitens der Bürgerschaft auch finanziell zu unterstützen.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Die Finanzierung wird auch in Zukunft durch das Land, den Landkreis und Greifswald erfolgen. Im Jugendhilfeausschuss setzt sich die Bürgerliste seit Jahren für eine Novelle des Kinder- und Jugendförderungsgesetzes sowie des daran gekoppelten Kommunalvertrags ein, damit der seit über 20 Jahren “eingefrorene” Pro-Kopf-Zuschuss des Landes von 5,11 € für die Kinder- und Jugendarbeit endlich angemessen angepasst wird. Wir fordern seit langem feste Stellen in der Schulsozialarbeit!
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Die Bürgerliste hat die Jugendlichen in der Arbeitsgruppe zur Gründung eines Kinder- und Jugendbeirats von Anfang an unterstützt. Ebenso die Vorbereitung und Durchführung der Wahlen. Wir sind gespannt auf die Ideen und Vorschläge des Kinder- und Jugendbeirats. Wir laden den Beirat ein, nach der Wahl seine Ideen der Bürgerliste vorzustellen und mit uns darüber zu diskutieren, welche davon umsetzbar sind. Für den Beirat und die Kinderbeauftragte sollte ein festes Budget im Haushalt zur Verfügung stehen.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Die Bürgerliste setzt sich für die Sanierung des Klex ein, damit es weiterhin als “Heimat” des Stadtjugendrings und der zahlreichen Vereine und Initiativen in der Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung steht. Wie die politischen Gruppierungen in der Bürgerschaft muss sich auch der Stadtjugendring zum neuen Kinder- und Jugendbeirat positionieren, der als gewähltes Gremium für uns erster Ansprechpartner ist.
Freiparlamentarische Allianz
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Die Gründung unserer Partei beruht darauf, dass wir junge Menschen mehr in politische Prozesse einbinden und verstärkt deren Ansichten und Ideen in die Politik transportieren wollen. Diese Einbindung kann schon früh begonnen werden, beispielsweise mit einem Jugendparlament, in dem die demokratischen Fähigkeiten und die Begeisterung für die Demokratie frühzeitig ausgebildet werden.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Die Jugendarbeit besitzt bei uns einen sehr hohen Stellenwert, da dadurch die junge Generation in die Gesellschaft aufgenommen wird. Dabei geht es mehr um das grundlegende Bild von jungen Menschen, die häufig als politikdesinteressiert und faul abgetan werden. Dieses Vorurteil stimmt aber keineswegs, die jungen Menschen wollen sich einbringen und müssen sich auch einbringen, denn sie sind die Zukunft: Die junge Generation wird am meisten von der besorgniserregenden Kapitalismusentwicklung und der Klimakatastrophe betroffen sein, daher ist eine frühe Mitsprache notwendig.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Die Jugend- und Schulsozialarbeit kann langfristig gesichert werden, indem die Anliegen und die Förderung der jungen Genration in der Haushaltsplanung der Stadt Greifswald berücksichtigt werden. Dazu gehören ein fairer Lohn für Schulsozialarbeiter, eine stärkere finanzielle Unterstützung der Vereine sowie eine kostenlose Mahlzeit an allen Kitas und Schulen unserer Universitätsstadt.
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Der Kinder- und Jugendbeirat ist ein neues und wichtiges Gremium, das an den politischen Entscheidungen beteiligt werden soll, indem eine regelmäßige Konsultierung stattfindet. Außerdem kann der Kinder- und Jugendbeirat bei neuen politischen Maßnahmen als praktische Instanz mitwirken, die die Vereinbarkeit mit der aktuellen Situation, beispielsweise in den Jugendtreffs und den Schulen, überprüft.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Wir finden es gut und wünschenswert, dass eine solche Interessenvereinigung existiert. Der Stadtjugendring Greifswald e.V. soll ebenfalls an den politischen Entscheidungsfindungen beteiligt werden, zum Beispiel durch einen regelmäßigen Austausch und durch Einladungen in die Bürgerschaftssitzungen zur Besprechung von für die junge Generation wichtigen Maßnahmen. Ähnlich wie beim Kinder- und Jugendbeirat sind wir daran interessiert, die Vorschläge und Ideen des Stadtjugendringes in unsere Parteiarbeit und somit in die Greifswalder Politik mit einfließen zu lassen.
Kompetenz für Vorpommern
1. Was ist Ihr wichtigstes Vorhaben für junge Menschen in Greifswald?
Kinder, Schüler, Azubis und Studenten sind die Zukunft unserer Stadt. Ihnen wollen wir mit unserer kommunalpolitischen Arbeit den Weg ebnen und sehen dafür die Bildung als wesentliches Instrument. Wir wollen, dass die Lehrerausbildung in der Stadt gestärkt wird und diese in der Region halten. Auch die Schulsozialarbeit sehen wir als eine Chance, auf kommunalpolitischer Ebene die Ausbildungsqualität sicherzustellen. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schule und Wirtschaft des Unternehmerverband Vorpommern e.V. wollen wir jungen Menschen aufzeigen, welche guten Perspektiven es für berufliche Tätigkeiten im Handwerk und Dienstleistungsbereich gibt. Nicht jeder muss ein Abitur machen.
2. Welchen Stellenwert hat für Sie die Jugendarbeit in Greifswald und in welchen Bereichen sehen Sie Handlungsbedarf?
Unter den verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten nimmt die Jugendarbeit einen besonderen Stellenwert ein, schließlich beschäftigt sie sich mit denjenigen, die später einmal unsere Stadt voranbringen sollen! Besonders liegt uns die Schulsozialarbeit und die politische Bildung Jugendlicher am Herzen. Hier sehen wir auch den größten Handlungsbedarf.
3. Wie wollen Sie eine langfristige, sichere Finanzierung der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit sicherstellen?
Wir sehen es als unsere Aufgabe, das Geld der Greifswalder Bürger mit Augenmaß auszugeben. Direkten Einfluss auf bundes- oder landespolitische Entscheidungen zur Jugend- und Schulsozialarbeit haben wir leider nicht. Wir können und werden aber zumindest auf den Landkreis einwirken und uns dafür einsetzen, dass seitens der Stadt Greifswald adäquate Kostenbeteiligungen angeboten werden. Wir werden uns auch in der nächsten Legislaturperiode für die nachhaltige Finanzierung der Jugend- und Schulsozialarbeit einsetzen. Wichtig ist, dass die Sozialarbeiter eine langfristige berufliche Absicherung haben und nicht immer wieder mit der Möglichkeit der Nichtverlängerung ihrer Tätigkeit rechnen müssen.
4. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat in der kommenden Legislaturperiode vor?
Wir freuen uns über die breite Mehrheit, die der Kinder- und Jugendbeirat in der Bürgerschaftssitzung am 21.2. gefunden hat. Wir hoffen auf regelmäßige gemeinsame Gesprächstermine und eine konstruktive, aber auch kritische Zusammenarbeit, so wie es sich für Kommunalpolitik gehört! Wir würden uns freuen, Vertreter des Kinder- und Jugendbeirates in unseren regelmäßig öffentlichen Fraktionssitzungen begrüßen zu können, die wir in größerer Runde mit allen von unserer Fraktion in die Ausschüsse entsandten sachkundigen Einwohnern und anderen interessierten Personen durchführen.
5. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Greifswald e.V. in der kommenden Legislaturperiode vor?
Wir hoffen, dass sich der Stadtjugendring Greifswald e.V. bei eventuellen Problemen oder angedachten Projekten auch direkt mit unserer Fraktion in Verbindung setzt. Wir können Gesprächstermine und gemeinsame Erörterungen anbieten, auch hier gern in unseren Fraktionssitzungen. Lösungen finden sich oftmals auch außerhalb von förmlichen Beschlussvorlagen und unterstützen wir hier gern.
Tierschutzpartei
Keine Rückmeldung.
Einzelbewerberin Grit Wuschek
Keine Rückmeldung.
Beitragsbild: Michael Sander / Wikimedia / Lizenz: CC BY-SA 3.0